Max-Brauer-Schule Hamburg
Die bisherige Architektur der Max-Brauer-Schule ist geprägt von vielen kleinteiligen Gebäuden, die im Laufe der vergangenen Jahrzehnte entstanden sind. Die gewachsene Struktur der Bestandsbauten wird von einem dichten alten Baumbestand umgeben. Das neue Klassengebäude positioniert sich als segmentiertes, abstufendes Volumen parallel zum Bestandsgebäude und der Aula. Ergänzend hierzu wird die denkmalgeschützte Paul-Gerhard-Kirche vom Quartiersplatz miteingebunden und gibt dem neuen Quartiersplatz zusätzlich einen historischen Charakter.
Die neue Sporthalle befindet sich sinngemäß neben den Bestandssporthallen im Süden, um den Schulhof vor dem Lärm der S-Bahngleise abzuschirmen.
Typ: Bildungsbauten
Ort: Hamburg
Bauherr: SBH Schulbau Hamburg
Wettbewerb: 3. Preis
Auslobung: 2023
Visualisierungen: Philipp Obkircher
Pläne: Kersten Kopp Architekten GmbH
Lageplan: base Landschaftsarchitekten für KUBS Freiraumplanung
Das Gebäude
Im Erdgeschoss des Schulneubaus befinden sich gemeinschaftlich genutzte Räume sowie die Vorschule im Süden. Durch die Orientierung des Haupteingangs und der Mensa zum Quartiersplatz eignet sich das Erdgeschoss sowohl als neuer Veranstaltungsort für schulische Events als auch für die Vermietung an Externe.
Die Lerngruppenräume orientieren sich um eine gut belichtete offene Lernfläche. Diese Raumstruktur ermöglicht differenzierte Unterrichtsformen, die auf individuelle Bedürfnisse der Schüler:innen eingehen können und den Anforderungen an zeitgemäßes und zukunftsorientiertes Lernen gerecht werden.
Die neue Sporthalle im Süden des Grundstücks erhält ein einladendes Foyer, in dem Besuchende willkommen geheißen werden. Es dient auch im Schulalltag als Treffpunkt vor dem Unterricht. Vor den Umkleidekabinen im Obergeschoss befindet sich eine Tribüne mit ausreichend Platz für Besuchende.
Konstruktion und Material
Im Sinne einer maximalen Flexibilität sowie einer elementierten und damit wirtschaftlichen und schnellen Bauweise wird das Tragwerk der Gebäude als Holzskelettbau in einem Raster aus 7,6 x 7,6m geplant und bildet so ein robustes und flexibles Gerüst für sich ändernde Nutzungs- und Raumanforderungen.
Bei Bedarf kann der Schulneubau in Zukunft um ein zusätzliches Lernkompartment im zweiten Obergeschoss erweitert werden und die Schule so auf wachsende Schüler:innenzahlen reagieren.
Die Fassaden werden durch ein System aus hochwärmedämmenden Holzrahmenbauelementen mit eingesetzten Fensterelementen als Holz-Alu-Konstruktion mit 3-Scheiben-Verglasungen gebildet und ermöglichen so großzügige Bezüge zum Außenraum und eine sehr gute natürliche Belichtung der Innenräume.
Auch im Innenbereich werden nachhaltige Baustoffe verwendet und wo möglich sichtbar gelassen. So werden die nichttragenden Innenwände aus Holzrahmenbau- bzw. Trockenbauwänden hergestellt. Die hölzernen Wand- und Deckenoberflächen werden weitestgehend sichtbar belassen.