Flughafen Berlin-Tempelhof, Umbau Büroflächen

Der monumentale Gebäudekomplex des Tempelhofer Flughafens – zwischen 1936 und 1941 errichtet – stellte zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung das größte Bauwerk der Welt dar. Die für die Entwicklung des ehemaligen Tempelhofer Flugfeldes zuständige Grün Berlin GmbH erhielt im denkmalgeschützten Gebäude neue Büroflächen.

Typ: Bestand
Ort: Berlin-Tempelhof
Bauherr: BIM - Berliner Immobilien Management
Nutzer: Grün Berlin GmbH

Leistungsphasen: 1-9
Fertigstellung: 2010
Nutzfläche: 744 m²

Pläne/Fotografien: Kersten Kopp Architekten GmbH
Außenaufnahme Hallenbogen: Pascal Beckmann

Lage

Die umzubauende Mietfläche liegt im zentralen Bereich des geschwungenen Hangarbaukörpers über den ehemaligen Abfertigungsflächen des Flughafens mit weitem Blick über das Vorfeld auf die zukünftige Parkfläche. Die Haupterschließung erfolgt von der Nordseite über zwei rückseitig angelagerte Türme.

Innere Gliederung

Die Büroräume sind als Zweibund entlang einer Mittelflurerschließung organisiert. Der Raumbedarf von Grün Berlin wurde mithilfe von wenigen erforderlichen Eingriffen in die Struktur des Bestandes eingepasst. Während die kaufmännische Abteilung und der Geschäftsführungsbereich die „landseitigen“ Büros mit Blick auf die Grünbereiche im Norden des Flughafengebäudes erhalten, werden die Projektleiter sowie der besonders herausgearbeitete Empfangsbereich auf der „Luftseite“ mit dem Blick auf die ehemaligen Flughafenfläche angeordnet. Im Westen weitet sich der Flur zu einem repräsentativen Foyer auf, welches als Vorzone für den neu gestalteten Konferenzbereich mit zwei abtrennbaren Sitzungsräumen fungiert.

Entwurfsidee

In den Erschließungsbereichen wurde in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz teilweise der Originalzustand wiederhergestellt (wie beispielsweise die horizontalverglasten Fluroberlichter und die Originalfarben der Oberflächen), teilweise Relikte aus der wechselvollen Nachkriegsgeschichte konserviert (blauer Samtvorhang im Foyer, Edelstahltrinkbrunnen sowie US-amerikanische Beschilderungen). In den Büro- und Konferenzbereichen kontrastieren grüne Bodenbeläge (als ideelle Fortführung der Parkfläche) und ein modernes minimalistisches Möbel- und Beleuchtungssystem mit dem denkmalgeschützten Bestand und schaffen eine prägnante Identitätsbildung für den neuen Mieter. Die teilweise beengten räumlichen Verhältnisse in der Bestandsstruktur wurden mit einfachen Mitteln, wie bespielsweise durch verglaste Büro-verbindungstüren, aufgebrochen. So sind optisch weite und zusammenhängende Bürozonen entstanden.

Umbau

Im Zuge der Baumaßnahme, die einem knappen Kosten- und Zeitplan unterlag, wurde unter anderem eine komplett neue Datentechnik brandschutztechnisch korrekt in die Altbaustruktur integriert sowie diverse Schadstoffgruppen fachtechnisch entfernt. In den Bürobereichen erhielten die Räume neue Teppichböden. Hierzu musste zunächst der asbesthaltige Unterbau bis auf den Estrich entfernt werden.