Parkhaus und Pflanzenhaus, Überlingen

Die Stadt Überlingen erhält zwei neue, das Stadtbild prägende Gebäude. Das Parkhaus an der Bahnhofstrasse bildet den neuen Eingang in die Stadt – das Pflanzenhaus ergänzt die Promenade aus dem Zentrum kommend mit einem attraktiven Höhepunkt.

Typ: Kultur- und Freizeitbau
Ort: Überlingen
Bauherr: Stadt Überlingen

Wettbewerb: 4. Preis
Auslobung: 2014

Pläne/Perspektiven/Fotografien: Kersten Kopp Architekten GmbH

Das Parkhaus

Das Parkhaus positioniert sich vor der vorhandenen Felswand und ist eine durch seine bewegte Kubatur ein ebenso felsenähnlicher Monolith. Das kompakte Gebäude besetzt das vorhandene Grundstück derart, dass der Blick der Passanten auf das Denkmal des historischen Tunnelportals möglich ist. Eine Lamellenfassade aus unbehandeltem Lärchenholz zeichnet die plastische Form der Fassade nach und erzeugt dabei eine angenehme Leichtigkeit. Trotz seines Volumens erscheint das
Gebäude durchlässig und hell. Den Besucher macht es gleichsam neugierig. Im Inneren hat dieser immer wieder den Blick durch die Fassade auf den Bodensee frei. Auf dem Dach befindet sich eine Aussichtsterrasse. Von hier aus kann die Sonne, der Ausblick auf den See sowie der interessierte Blick auf das Tunnelportal genossen werden. Das Parkhaus ist ein Vollrampensystem auf sechs Ebenen. Übersichtlichkeit und leichte Orientierbarkeit stehen dabei im Vordergrund. Drei Treppen und ein Fahrstuhl sorgen für eine bequeme, barrierefreie Vertikalerschließung. Das Parkhaus verfügt über 334 Stellplätze. Die Autos erreichen das Parkhaus über die zentrale Zufahrt im Westen. Fußgänger betreten das Gebäude von der Straßenseite im Süden. Die einladende Geste der Fassade führt in das Gebäude. Fahrradstellplätze, E-Bikes und deren Ladestationen sind im Süden wettergeschützt und gut einsehbar angeordnet und ohne Passieren der Schranken zu erreichen. Eine Erweiterung des Gebäudes auf das östliche Nachbargrundstück ist durch das gewählte klare System einfach umsetzbar.

Das Pflanzenhaus

Das Pflanzenhaus ist ein kristalliner Pavillon im Park. Er bildet den Auftakt der Uferpromenade. Diese beginnt als großzügiger Platz mit der wunderbaren Aussicht auf den See. Das neue Gebäude orientiert sich mit seiner Position zum See sowie zu seinem Nachbargebäude, dem Haus des Gastes.
Vom Ufer aus gesehen, nimmt das langgestreckte neue Pflanzenhaus die Abmessungen des Nachbargebäudes auf. Der schmale Baukörper ermöglicht sowohl den rückwärtigen Häusern eine gute Sicht auf den See als es ebenso den Besuchern eine rasche Orientierung zum See gibt: Der öffentliche Weg weitet sich zu einem einladenden Veranstaltungsplatz zwischen beiden Gebäuden.
Die große Baum zwischen beiden Gebäuden lädt im Sommer zum Verweilen im Schatten ein. Von diesem Platz aus betritt der Besucher das Gebäude. Die imposante Dachkubatur schafft unterschiedliche räumliche Situationen, die sich vielfach mit den vorgesehenen Ausstellungen bespielen lassen. Drei Turmelemente gliedern den Raum. Hier können die Pflanzen von verschiedenen Höhen aus betrachtet werden. Die Volumen dienen ebenso als Nebenräume (Technik, Lager, Sanitär). Der großzügige Innenraum des Pflanzenhauses kann ebenso für Veranstaltungen
genutzt werden. Die nötige Infrastruktur ist platzsparend und effektiv in den Cubes vorgesehen. Der Transport der Pflanzen innerhalb des Gebäudes wird durch den Kran mit Laufkatze ermöglicht. Mit diesem werden fast alle Bereiche erreicht. Ein Tor im Norden Richtung Straße dient der Anlieferung der Pflanzen. Nach Süden lässt sich die Fassade großflächig zum See hin öffnen.