Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, Berlin

Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) erhält ein neues Laborgebäude als Ergänzung zum Bestand. Der Neubau soll zusätzliche Räumlichkeiten für die Zellzucht als Messräume S1 und S2, Büro-, Seminar- und Konferenzräume beinhalten. Die Errichtung des Neubaus ist unter dem besonderen Aspekt der Nachhaltigkeit vorgesehen. Für den Neubau ist eine Konstruktion in Holz-Bauweise vorgesehen.

Typ: Labor- und Verwaltungsbau
Ort: Berlin-Friedrichsfelde
Bauherr: Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW)

Wettbewerb: 2. Preis
Auslobung: 2021

Pläne/Perspektiven: Kersten Kopp Architekten GmbH

Positionierung auf dem Grundstück

Der quadratische, dreigeschossige Baukörper orientiert sich sowohl zu dem großzügigen, landschaftlich aufgewerteten Vorbereich zur Alfred-Kowalke-Straße, als auch zum Tierpark und den geometrisch angelegten Freianlagen des Schlosses. Gleichzeitig definiert der neue Baukörper den institutsinternen Garten mit seinen Obstbäumen. Ein Durchgang zwischen Neu- und Bestandsbau verbindet den Vorplatz vor dem neuen Institutsgebäude mit dem institutsinternen Garten.

Kommunikation als Grundlage der Forschung

Die drei Ebenen des Neubaus sind klar gegliedert: Im Erdgeschoss befindet sich der öffentliche Bereich mit dem großen Veranstaltungssaal. Dieser orientiert sich nach Süden, Osten und Westen und kann flexibel in drei separate Seminarräume unterteilt werden. Das großzügige Foyer kann mit der Küche für ein Catering repräsentativ für große Veranstaltungen genutzt werden.
Die Obergeschosse dienen der Forschung. Im OG1 befinden sich die Labore S1 und S2 in zwei Bünden in Ost-Westrichtung. Zwischen den Bünden dient eine großzügige Kommunikationsfläche mit Teeküche, Pausen- und Ausstellungsbereichen zum formellen und informellen Austausch zwischen den Forscher/innen. Die gemeinsamen Infrastrukturflächen und Serviceräume (Kühlräume, WC-Räume) sind zentral angeordnet und für alle Arbeitsplätze auf jedem Geschoß auf kurzem Weg erreichbar.

Die auf einem 1,15m-Raster basierenden Laborzonen können flexibel den sich ständig ändernden Forschungsbedingungen angepasst werden. Sie können modulweise zusammengeschaltet oder getrennt werden. Im Übergang zum Bestand ergänzt ein großer Besprechungsraum mit Ausblick in den Garten das Forscherangebot. Ein zentral angeordneter zweigeschossiger Raum mit öffenbaren Glaselementen in der Dachebene dient als „Biolab“ – ein nutzungsoffener interdisziplinärer Forschungsraum (z.B. für experimentelle Ökosysteme, adaptive Systeme, Bioreaktoren, etc.) mit manipulierbarem Innenraumklima und gleichzeitig einem thermischen Pufferraum in der Mitte des Gebäudes.

Im zweiten Obergeschoss sind die Auswertungsbüros angeordnet. Die kommunikative Mitte hat über das Biolab Sichtkontakt in die Laborebene.

Das neue Institutsgebäude vereint optimale Forschungsbedingungen mit einer zukunftsorientierten, biodiversen Gebäudeidee: Ein umlaufender Balkon dient mit seinem Pflanzbassins als biodiverse Struktur und bietet Insekten und Vögeln optimale Lebensbedingungen. Das begrünte Dach – mit Fotovoltaik ergänzt – vervollständigt die nachhaltige Gebäudeidee.