Gymnasium an der Rhenaniastraße, Berlin Spandau

Der Wettbewerbsbeitrag für ein Gymnasium in Berlin-Spandau zeichnet sich durch einen klaren und kompakten Städtebau aus. Ein dreigeschossiger Solitärbaukörper verbindet die Wohnbebauung im Westen mit einem großzügigen Park im Norden und integriert alle Nutzungen der Schule und die Sporthalle in einem Gebäude. Die klare Verteilung der einzelnen Bereiche ermöglicht eine gute Orientierung innerhalb und außerhalb des Schulgebäudes.

Typ: Bildungsbauten
Ort: Berlin Spandau
Bauherr: HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH Bereich Schulbau in Kenntnis der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen

Wettbewerb: Anerkennung
Auslobung: 2022
BGF: 8.907 m²

Visualisierungen: Atelier Tata Berlin
Pläne: Kersten Kopp Architekten GmbH

Das Gebäude

Der Haupteingang orientiert sich nach Westen und bildet einen Vorplatz mit öffentlichem Charakter. Das Erdgeschoss beherbergt als Ankommensort die großen Gemeinschaftsräume der Schule. In der Bibliothek, Aula, Mensa und den Musikräumen treffen sich Schülerinnen und Schüler während und außerhalb der Schulzeiten. Eine kommunikative und breite Treppe dient als Alltagstribüne und kann mit dem Foyer zusammen genutzt werden. Das Konzept des "Neuen Lernens" wird in den Obergeschossen umgesetzt, in denen sich die Cluster um natürlich belichtete Foren als Innenhöfe gruppieren. Die Gemeinschaftsflächen der Cluster sind auf die Innenhöfe ausgerichtet und bieten eine Vielzahl von räumlichen Möglichkeiten für verschiedene Lernsituationen. Die Verwaltung und Fachräume befinden sich ebenfalls in den Obergeschossen. Die Sporthalle ist in den Baukörper integriert und somit stets Teil des Schulalltags. Sie kann trotzdem separat von Vereinen in den Abendstunden genutzt werden.

Der Freiraum rund um das Gymnasium wird als grüne Oase gestaltet und verbindet das Gebiet mit dem Park Am Rohrbruchteich. Verschiedene Wege und Plätze fördern die Kommunikation und bieten den Schülern Rückzugsorte auch im Außenraum.

Konstruktion und Material

Im Sinne einer maximalen Flexibilität und einer elementierten, wirtschaftlichen und schnellen Bauweise wird das Tragwerk des Schulgebäudes als Skelettbau mit Betonfertigteilen geplant. Dieses System aus Betonstützen und -balken ermöglicht eine optimale Raumflexibilität. Zudem wird der Baustoff Holz für die Deckenelemente genutzt, wodurch der Anteil von Beton auf ein Minimum reduziert und die Gründungsbauteile gegenüber einem konventionellen Massivbau optimiert werden. Die massiven Bauteile sollen weitestgehend unverkleidet bleiben. Im Innenbereich führen Kontraste aus warmen organischen und robusten mineralischen Oberflächen die Materialsprache der Fassaden konsequent fort. Linoleumböden in den Unterrichtsräumen, Leichtbauwände und Möbeleinbauten mit Holzoberflächen sowie Akustikdecken aus Holzwolleplatten kontrastieren mit den mineralischen Oberflächen der Nutzestrichböden der Zentral- und der Erschließungsbereiche.