Eugen-Bolz-Gymnasium Rottenburg

Durch einen Erweiterungsbau erhält das Eugen-Bolz-Gymnasium ein neues Erscheinungsbild im Stadtraum. Der Neubau verlängert mit einem Versatz nach Norden den Bestand an der Eberhardstraße und passt sich aufgrund des schmalen Volumina harmonisch in die umgebende kleinteilige Wohnbebauung ein. Zudem schafft er durch einen sehr kleinen Gebäudefußabdruck differenzierte Außenbereiche auf dem Schulgelände.

Typ: Bildungsbauten
Ort: Rottenburg
Bauherr: Stadt Rottenburg am Neckar

Wettbewerb: 3. Preis
Auslobung: 2023

Visualisierungen: Philipp Obkircher
Pläne: Kersten Kopp Architekten GmbH

Das Gebäude

Das Erdgeschoss des Neubaus und des Hauptgebäudes sind für gemeinschaftliche Aktivitäten, den Ganztagesbereich und die Durchführung von Veranstaltungen vorgesehen. Hier entsteht das Forum, ein lebendiger Treffpunkt für die Schulgemeinschaft.

Die weiteren Etagen, vom ersten bis zum dritten Stockwerk, sowohl im Neubau als auch im Hauptgebäude, beherbergen die Klassencluster und die Verwaltung. Die Struktur der Klassencluster im Neubau wurde entsprechend der des Bestands gestaltet, um eine konsistente Umgebung für das Lernen und die Zusammenarbeit zu gewährleisten.

Über der Sporthalle wird der Bestandsbereich in einen Fachraumbereich umgewandelt. Ähnlich einem Klassencluster aufgebaut, bietet dieser Bereich stets eine flexible Lernzone in der Mitte, unterschiedliche Lernqualitäten bietet und ein anpassungsfähiges Lehrumfeld schafft.

Konstruktion und Material

Holz nicht nur im Ausbau, sondern auch als Konstruktionsbaustoff zu verwenden, verbessert die Ökobilanz von Gebäuden deutlich. Als nachwachsender Rohstoff sowie Baustoff mit dem mit Abstand geringsten Primärenergieeinsatz bindet 1 cbm verbautes Holz zudem 1 to CO2. Bei der Verwendung von Holzbaustoffen wird die Entlastungsfunktion des Holzbaus für die Atmosphäre auf diese Weise mit Reduktionspotenzialen von 36 bis 70 Prozent gegenüber der Standardbauweise durch Bindung von CO2 in der Wachstumsphase der Bäume möglich.

Die Gestalt des Gebäudes wird maßgeblich durch horizontale Fensterbänder geprägt, die sich am Bestandsgebäude orientieren und reagiert somit respektvoll auf die vorhandene Struktur. Eine geneigte Vorhangfassade, versehen mit grünen Photovoltaikpaneelen, fügt sich ebenfalls harmonisch in die Umgebung ein. Der Neigungswinkel der Vorhangfassade wurde entsprechend dem Ergänzungsbau gewählt, während die Farbwahl des Grüntons ebenfalls eine Hommage an das alte Gebäude darstellt.